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Heilsteine

Allergie: 

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Eine Allergie ist eine Überreaktion der körpereigenen Immunsystems, welches aus noch weitgehend unbekannten Ursachen, irgendwelche Stoffe zu „Feinden“ des Körpers erklärt hat und diesen Kampf unter Einsatz seiner ganzen Leistungsfähigkeit führt. Das können harmlose Blütenpollen sein (Heuschnupfen, Asthma), können aber auch Metalle, sowie deren Salze sein. Es gibt eine Vielzahl von allergieauslösenden Stoffen. Eine der verbreitetsten A. ist die Nickel- Zink- Allergie. Sie macht sich bemerkbar, durch unangenehmen Juckreiz an den Berührungsstellen, durch nässende Pusteln und Entzündungen. A. werden vielfach ausgelöst durch langjährige Berührung mit bestimmten Stoffen und treten oft „über Nacht“ auf. Häufige Auslöser: Reißverschlüsse, Häkchen usw.  

Da, wie oben erläutert, die Bedingungen für das Auftreten allergischer Erscheinungen im Bereich der Metall Allergien leicht erfüllt sind und bei vielen Materialien einfach nicht zu umgehen sind, hilft hier nur eine Radikalmaßnahme: Die Totale Meidung der allergieauslösenden Materialien. Die sind bei Wäschestücken, das Ausweichen auf Kunststoffverschlüsse, die überall preiswert zu haben sind, oder, z.B. bei Häkchen, das Unterlegen mit Stoff, so dass kein Haukontakt mehr stattfinden kann. Im Fall von weißem Schmuck, empfiehlt sich in vielen Fällen Sterlingsilber. Man sollte allerdings darauf achten, dass das Material nicht galvanisch nachbehandelt wurde. Bei hochwertigem Schmuck, steht die Farbpalette von Grau bis hochweiß im Platinbereich zur Verfügung. Dieses Material ist zwar kostspieliger, ist aber dafür auch von höchster Verschleißfestigkeit und Beständigkeit. Allergien gegen Platinlegierungen sind so gut wie unbekannt. Weitgehend unbedenklich sind auch bereits genannte Palladiumlegierungen, welche allerdings den Nachteil haben, dass sie nicht immer die erforderliche Härte haben. Außerdem sind sie teuer. Aber ein guter Fachmann weiß in solchen Fällen immer Rat und hilft weiter.  

Alternativen:

Als völlig allergiefreies Material welches für Schmuckzwecke zur Verfügung steht, bietet sich Titan an. Dieses Material ist silberfarbig, wenn es poliert ist und grau in mattiertem Zustand. Titan gehört zu der Gruppe der leichteren Metalle und Hat einen hohen Schmelzpunkt (1668 °C) Es ist äußerst reaktiv und bildet mit fas allen Elementen unseres Planeten chem. Verbindungen. Sie sind es auch (als Oxyd), die das Titan gegen fast alle auftretenden Angriffe wappnen. Von entsprechend ausgerüsteten Goldschmieden kann es auch zu hochwertigem Schmuck verarbeitet werden. Die Verarbeitung ist allerdings höchst aufwändig. Titanschmuckstücke mit Farbsteinen oder Brillanten, bieten schon aufgrund ihrer Seltenheit einen reizvollen Anblick und die absolute Garantie vor einer allergischen Reaktion. Zu finden, bei einigen Goldschmieden und Juwelieren, die auch individuelle Stücke anfertigen.  

 Anlaufen:

Ursache für das Anlaufen:

Die Anlaufschichten der handelsüblichen Silber-Kupfer-Legierungen bestehen zum überwiegenden Teil aus Kupferoxid Cu2O und Kupfersulfid Cu2S. Nur Legierungen mit einem Feingehalt von mindestens Ag 900 enthalten ebenfalls Silbersulfid A92S. Zusätzlich konnte in den Anlaufschichten dieser Legierungen mit hohem Feingehalt auch Silbersulfat Ag2SO4 und unter Laboratoriumsbedingungen auch Silberchlorid AgCl nachgewiesen werden. Die genannten Verbindungen entstehen unter dem Einfluss von schwefelhaltigen Gasen, insbesondere Schwefelwasserstoff H2S und Schwefeldioxid SO2 die als Verunreinigung in der Luft enthalten sind. Im übrigen sind der Luftsauerstoff und Luftfeuchtigkeit von ausschlaggebender Bedeutung für die Bildung der Anlaufschichten. Wärme, Staub und Luftbewegung (Durchzug) begünstigen das Anlaufen. Andererseits kann die Anlaufbeständigkeit von Silberlegierungen durch gute Politur erhöht werden.

ANLAUFSCHUTZ:

Jahrzehntelange Versuche, verarbeitbare, preisgünstige, farblich zufriedenstellende Silberlegierungen herzustellen, die anlaufbeständig sind, mussten ergebnislos abgebrochen werden. Neben der Verwendung von Verpackungsmaterial aus getränkten Papieren und Folien, die entweder den Zutritt von Sauerstoff und schwefelhaltigen Gasen verhindern oder diese Gase binden soll, hat sich bis heute im wesentlichen die Anbringung von Schutzschichten auf der Silberoberfläche bewährt. Silberklarlacke (Zaponlacke) haben den Nachteil, dass sie bei stark mechanisch beanspruchten Teilen wie z.B. Bestecken nicht anwendbar sind. Galvanische Oberzüge von Rhodium dagegen sind für die Verwendung im Industriemaßstab für einige Anwendungsbereiche zu teuer und verändern Glanz und Farbton des Silbers.

Batterie:

Was ist eigentlich eine Batterie? 

Die Batterie ist ein Speicher elektrischer Energie. Ihre kleinste Einheit heißt (galvanische) Zelle. In der Regel besteht eine Batterie aus mehreren, elektrisch in Serie verbundenen Einzelzellen. Die in ihnen gespeicherte chemische Energie wandelt sich direkt in elektrische Energie um, wenn ein elektrischer Verbraucher angeschlossen wird.

Die Batterie ist somit ein elektrochemischer Energiewandler, der in weiter Analogie auch mit anderen Energiewandlern verglichen werden kann, wie z.B. mit einem Ottomotor, der chemische Energie in Form von zwei Stoffen – nämlich Benzin und Sauerstoff (O2) – in mechanische Energie umwandeln kann. Auch eine galvanische Zelle benötigt für die Energieumwandlung zwei Stoffe, nur sind es hier zwei elektrochemisch aktive Elektroden unterschiedlicher Zusammensetzung, die im Innern der Zelle über den so genannten Elektrolyten miteinander leitfähig in Verbindung stehen.

Die eine Elektrode besteht aus einem Metall (z.B. Zink oder Lithium). Sie baut innerhalb des Elektrolyten ein negatives Potenzial auf und bildet somit den negativen Pol der Zelle. Die zweite Elektrode besteht aus einer elektronenleitenden und sauerstoffreichen Verbindung wie z.B. Braunstein, Silberoxid, Nickelhydroxid oder Luftsauerstoff in Verbindung mit einer Luftsauerstoffelektrode. Sie baut innerhalb des Elektrolyten ein positives Potenzial auf und bildet somit den positiven Pol der Zelle. Je nach elektrochemischem System besitzt eine Zelle eine Spannung zwischen 1,2 und 4 Volt. Wird eine solche Zelle über ihre Pole mit einem elektrischen Verbraucher verbunden, liefert sie elektrische Energie und verbraucht die im Inneren gespeicherte chemische Energie.

Wodurch unterscheidet sich eine Zelle von einer Batterie?

Die kleinste elektrochemische Einheit einer Batterie wird als Zelle bezeichnet. Sie besitzt noch kein gebrauchsfertiges Gehäuse, keine anschlusssicheren Kontakte und ist in der Regel durch Löt- oder Schweißkontakte mit der Nachbarzelle innerhalb der Batterie verbunden.

Eine Batterie ist an einem gebrauchsfertigen, mit anschlusssicheren Kontakten ausgestatteten Gehäuse zu erkennen. Dieses ist klar mit Hersteller- und Typenangabe, Batteriespannung etc. gekennzeichnet.

Da auch Einzelzellen in dieser Form angeboten werden, ist es üblich geworden, auch diese als Batterien zu bezeichnen, wie etwa die bekannten Alkali-Mangan- und Zink-Kohle-Batterien in den IEC-Größen R03 (AAA, Lady), R6 (AA, Mignon), R14 (C , Baby) und R20 (D, mono). Der Buchstabe R steht für eine zylindrische Bauform (Rundzelle). [Die in Klammern gesetzten Buchstabenbezeichnungen beziehen sich auf nicht mehr gültige Bezeichnungen der USA-Norm (ANSI), sowie auf frühere, immer noch populäre Buchstaben-Codes bzw. Namen.]

Warum gibt es Batterien mit unterschiedlichen Spannungen und Kapazitäten?

Geräte mit unterschiedlich hoher Betriebsspannung und Leistungsaufnahme erfordern Batterien mit einer dazu passenden Versorgungsspannung und Leistungsabgabe. Die Spannung einer Batterie hängt von der Anzahl der in Serie geschalteten Einzelzellen und von der Art des elektrochemischen Systems ab. Eine Lithium-Braunstein-Zelle hat z.B. eine Spannung von rund 3 Volt, eine wieder aufladbare Blei-Säure-Zelle eine solche von 2 Volt, während eine Alkali-Mangan-Zelle eine Anfangsspannung von ca. 1,5 Volt besitzt, die während der Entladung schließlich auf 0,9 V und darunter abfällt. Die Kapazität einer Batterie wird durch Ihren Vorrat an chemischer Energie festgelegt. Sie bestimmt – bei gegebenem Stromverbrauch – die Betriebsdauer des entsprechenden Gerätes.

Um ein bestimmtes elektrisches Gerät betreiben zu können,

  • muss die Betriebsspannung der Batterie auf die des Gerätes abgestimmt sein.
  • muss die richtige Batteriekapazität gewählt werden, um die geforderte Betriebszeit des Gerätes zu ermöglichen, und letztendlich
  • muss die Batterie in der Lage sein, die vom Gerät geforderte Leistung abzugeben: Ihr innerer Widerstand muss stets kleiner sein als der des Gerätes.

  Welche Spannung liefern die verschiedenen Batterietypen? 

BatterietypSpannungHäufigste Anwendung
Starterbatterie (aufladbar)12 Volt, 6 VoltPersonenkraftwagen (PKW), Nutzkraftwagen (NKW), Motorräder
Antriebs- und Beleuchtungsbatterie (aufladbar)12 Volt, 6 VoltElektro-Fahrzeuge, Krankenfahrstühle, Boote, Wohnmobile, Rasenmäher, Reinigungsmaschinen, Solartechnik
Lithiumblock (2 Zellen in Serie)6 VoltFotoapparate
Lithium-Mangan-Knopfzelle3 VoltTaschenrechner, Uhren, Fernbedienungen
Silberoxid-Zink-Knopfzelle1,55 VoltUhren
Alkali-Mangan-Zink-Rundzelle1,5 Volttragbare Audiogeräte, Fotoapparate, Spiele
Alkali-Mangan-Zink-Knopfzelle1,5 VoltTaschenrechner, elektronische Geräte
Zink-Kohle-Rundzelle1,5 VoltWecker, Taschenlampen, Spielzeug
Zink-Luft-Knopfzelle1,4 VoltHörgeräte
Quecksilberoxid-Zink-Knopfzelle1,35 VoltFotoapparate, Hörgeräte
Nickel-Cadmium-Zellen (aufladbar)1,2 VoltAkkuwerkzeuge, Camcorder, schnurlose Telefone, Handys
Nickel-Metalhydrid-Zellen (aufladbar)1,2 Voltschnurlose Telefone, Camcorder, Handys, Notebooks
Lithium-Ionen-Zellen (aufladbar) nur als Akku Pack erhältlich4 Volt/ZelleHandys, Notebooks, Camcorder

 Wie sollten Batterien am besten gelagert werden? 

Allgemein gilt: Bei steigender Temperatur verschlechtert sich das Lagerverhalten, bei fallender Temperatur verbessert es sich. Ein auf etwa 0 °C bis 10 °C eingestellter Kühlschrank ist grundsätzlich ein guter Lagerplatz, insbesondere für Primärbatterien. Er kann natürlich auch für wieder aufladbare Batterien verwendet werden, deren Energieverlust sich jedoch besser durch eine Aufladung kompensieren lässt, abgesehen von ihrem Platzbedarf (z.B. bei Autobatterien).

Akkumulator
Eine elektrochemische Einrichtung, die elektrische Energie durch Umwandlung in chemische Energie speichern und durch Rückumwandlung wieder abgeben kann. Siehe Sekundärbatterie; Produktinformation Wiederaufladbare Batterien

Akku-Pack
Speziell geformte Nickel-Metallhydrid-Akkus für Camcorder, mobile und schnurlose Telefone und Laptops. Produktinformation Akku-Pack: Video Produktinformation AkkuPack: Mobile Telephone Produktinformation Akku-Pack: Cordless Telephone

ALKALINE
englischer Ausdruck für Alkali-Mangan-Batterien. Hierbei handelt es sich um einen besonders leistungsfähigen Batterietyp, der zudem frei von Quecksilber und Cadmium ist. Produktinformation Universalbatterien ALKALINE Extra Longlife

Auch Ihre Batterien wollen gut behandelt werden. Befolgen Sie deshalb unsere Hinweise für den sicheren Umgang mit Autobatterien und Gerätebatterien, zum Beispiel bei der Nutzung von Nickel-Hydrid-Mobil-Telefon-Batterien aus dem Hause Varta. Ihre Batterien werden es Ihnen danken: durch Langlebigkeit und Zuverlässigkeit.
Besonders Nutzfahrzeuge sind extremen Belastungen ausgesetzt – überzeugen Sie sich von der Rüttelfestigkeit unserer Batterien: Varta Nutzfahrzeug-Batterien sind „schlaglochgeprüft“!
Und wenn Sie wollen, erzählen Ihnen Batterien auch etwas, denn alle Varta-Batterien folgen in ihrer Kennzeichnung der europaweiten elektrotechnischen Normung und geben mit ihrer Europäischen Typ-Nummer (ETN) eine Menge von sich preis. Wir verraten ihnen, was..

Bitte befolgen Sie alle Hinweise auf der Batterie, in der Gebrauchsanweisung und in der Fahrzeugbetriebsanleitung
 Die Symbole bedeuten folgendes:
Halten Sie Kinder von Säure und Batterien fern!
Vorsicht:
Bei der Ladung von Batterien entsteht ein (hochexplosives) Knallgasgemisch, deshalb kann bei unsachgemässem Umgang Explosionsgefahr entstehen. Bitte beachten Sie daher: 
Feuer, Funken, offenes Licht und Rauchen ist verboten. Vermeiden Sie Funkenbildung beim Umgang mit Kabeln und elektrischen Geräten sowie durch elektrostatische Entladung. Vermeiden Sie Kurzschlüsse! 
Vorsicht Verätzungsgefahr:
Batteriesäure ist stark ätzend, tragen Sie deshalb Schutzhandschuhe und Augenschutz. Batterien dürfen nicht gekippt werden, da aus den Entgasungsöffnungen Säure austreten kann. 
Tragen Sie einen Augenschutz! 
Erste Hilfe:
Spülen Sie Säurespritzer im Auge sofort einige Minuten mit klarem Wasser. Suchen Sie danach unverzüglich einen Arzt auf. Säurespritzer auf Haut oder Kleidung müssen sofort mit Säureumwandler oder Seifenlauge neutralisiert und mit viel Wasser nachgespült werden. 
Warnvermerk:
Setzen Sie Batterien nicht ungeschützt dem direkten Tageslicht aus. Entladene Batterien können einfrieren, deswegen: Frostfrei lagern! 
Entsorgung:
Bitte geben Sie Altbatterien bei einer Sammelstelle ab! Beim Transport sind die unter Punkt 1 aufgeführten Hinweise zu beachten. Altbatterien bitte nie über den Hausmüll entsorgen
Siehe auch:Memory-Effekt

Bernstein:

Der Bernstein gehört zu den Nicht – Mineralien. Er ist ein erhärtetes Harz, das als natürlicher Harzausfluss von Nadelhölzern (Koniferen) in prähistorischer Zeit entstanden ist, eine organische Substanz. Die Bäume müssen von gewaltiger Statur gewesen sein, denn es wurden BernsteinBernsteinbrocken von Faust- und Kopfgröße, sogar seltene Stücke im Gewicht von mehreren Kilogramm gefunden.

Der wichtigste und bekannteste Bernstein, der der Ostsee, stammt aus riesigen untergegangenen Nadelwäldern des Nordens, etwa vor 25 bis 30 Jahrmillionen. Wahrscheinlich sind die Wälder dem Meer zum Opfer gefallen; das Harz wurde fortgeschwemmt, abgelagert und von Sand zugedeckt oder wie der ostpreußische Bernstein in blaue Erde (toniger, graugrüner Sand) eingeschwemmt. So sind die Hauptvorkommen zum Teil in geringer Tiefe des Meeresbodens der Ostsee und besonders im ostpreußischen Küstengebiet eingelagert. Bernstein besitzt natürlich keine Kristallform; er ist amorph. Seine Formen sind meist knollige, abgerundete, tropfenförmige oder flache Gebilde, die von einer mehr oder weniger starken Verwitterungsschicht umgeben sind. Die honigähnlichen Farben der Bernsteine gehen vom hellen Gelb bis zum Dunkelgelb, vom Hellbraun bis zum Tiefbraun. Sie sind teilweise klar und fast durchsichtig, aber auch durch winzige Einlagerungen von Bläschen milchigtrübe und undurchsichtig. Besonders interessant sind Bernsteinstücke mit Einschlüssen (Inklusen) von Insekten, – die so einen Einblick in die Insektenwelt der Urzeit vermitteln, – oder Holz- und Borkenresten.

Das Bernsteinmaterial besteht genauso wie die Harze unserer heutigen Nadelbäume aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff. Die Schmelztemperatur liegt etwa zwischen 25o und 35o Grad Celsius, doch schon bei 15o Grad Celsius wird er elastisch weich. Bernstein ist an der Luft brennbar, daher auch sein oben erklärter Name.

Als wichtigste Bernsteinlieferanten für Schmuckzwecke galten die Ostpreußischen Bernsteinwerke in Königsberg, die nach dem Zweiten Weltkrieg von den Russen übernommen wurden und heute wieder Bernstein für Schmuckzwecke liefern. Die Tagebaue liegen an der Samlandküste bei Palmnicken. Zu deutscher Zeit wurde die Gewinnung mit großen Baggern vorgenommen. Bevor man jedoch die bernsteinhaltige blaue Erde abbauen konnte, mussten die darüber lagernden sandigen Massen (in einer Mächtigkeit von etwa 40 Metern) abgeräumt werden. Die Blauerde wurde in die am Strand gelegenen Blauerdewäschereien transportiert und auf Roste abgekippt. Durch kräftiges Abspritzen mit Seewasser löste sich der Bernstein heraus.

Die größeren Brocken konnten darin aufgelesen werden, während die kleineren Stücke mit der tonigen Brühe abflossen und nach der sogenannten Rinnenwäsche in Sieben hängen blieben. Anschließend kamen die Bernsteine in rotierende, mit Wasser und grobem Sand gefüllte Holztrommeln, in denen sie von der sie umgebenden erdigen Verwitterungskruste befreit wurden.

Als weitere Gewinnungsart gilt das Bernsteinfischen. Die von der See besonders nach Stürmen aus dem Meeresgrund gewühlten Stücke, die in der Brandung hin- und herrollen oder sich im Seetang verfangen haben, werden mit breiten, an langen Stangen befestigten Netzen, den Käschern, herausgefischt. Natürlich sammelt man auch die an den Strand gespülten Bernsteine auf. Diese sogenannten Seebernsteine sind meistens besonders widerstandsfähig und haltbar, da sie schon einer starken Beanspruchung der See ausgesetzt waren. Gleichzeitig ist die Verwitterungsschicht ganz oder teilweise durch das Rollen zwischen Sand und Steinen in der Brandung entfernt worden. Winzige Bläschen rufen Trübungen im Bernstein hervor. Durch langsames Erhitzen in Rübsamenöl, dem sogenannten Klarkochen, kann man die Bläschen verschwinden lassen und gleichfalls die Qualität aufbessern. Dieses Verfahren ist schon sehr alt. Durch zu schnelles Abkühlen nach dem Klarkochen können im Bernstein fischschuppenartige, goldglänzende Sprünge auftreten, die nicht immer gewollt, jedoch oft extra zur Belebung des Bernsteins praktiziert werden. Ein weiterer behandelter Bernstein ist der Pressbernstein. Er wird aus kleinen, zum Bearbeiten nicht geeigneten Stücken unter Erwärmung zu einer Masse hydraulisch zusammengepresst. Seit Menschengedenken ist Bernstein bekannt. Man fand ihn schon in den ältesten Gräbern der Steinzeit. Gleichfalls war er bei den alten Ägyptern, Assyrern, Griechen und Römern beliebt, die aus ihm allerlei Schmuck- und Kultgegenstände herstellten.

Die Griechen nannten den Bernstein „Elektron“. Nach ihm hat die Elektrizität ihren Namen erhalten, denn wenn man ihn mit einem Tuch reibt, wird er negativ aufgeladen, so dass er Papierschnitzel anzieht. Im Altertum und Mittelalter galt der Bernstein ebenfalls als Heilmittel und Schutz gegen Krankheiten. So verordneten ihn Arzte, Magier und Quacksalber bei den verschiedensten Anlässen. Beispielsweise gepulvert und mit Wasser eingenommen gegen Magenbeschwerden, mit Honig und Rosenöl vermengt gegen Ohrenübel und trübe Augen, ferner gegen Verrücktheit und Harnbeschwerden. Am Hals getragen sollte er Fieber und andere Krankheiten hellen und obendrein den Träger keush machen. In Deutschland kam der Bernstein, außer im 16. bis 18. Jahrhundert, wieder in den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen groß in Mode. Man nannte ihn damals „das deutsche Gold“ oder „das Gold des Nordens“. Die Bernsteinmanufaktur Königsberg war der Hauptlieferant von kunsthandwerklichem Schmuck, Gebrauchsgegenständen und Andachtsbedarf. Ihr Fertigungsprogramm reichte von Ketten, Armbändern, Anhängern, Broschen und Ringen bis zu Schmuckkästchen, Dosen, Zigarettenkästen, Zigarettenspitzen usw.

Sorgfältige Pflege erwünscht

Das Naturwunder Bernstein verlangt nicht nur beim Bearbeiten und Fassen Fingerspitzengefühl, es will auch mit Sorgfalt gepflegt werden. Bernstein ist weich und bekommt leicht Kratzer. Deshalb sollte Bernsteinschmuck möglichst nicht ungeschützt mit anderem Schmuck zusammen aufbewahrt werden.

Verträgt Bernstein die Berührung mit Alkohol oder nicht? Kurzes Betupfen mit Alkohol ist nicht schlimm, aber keinesfalls längere Zeit damit in Berührung kommen, da Alkohol die Oberfläche angreifen könnte. Auch mit Seife, Parfüms und anderen chemischen Substanzen sollte Bernstein nicht in Berührung kommen. Bernstein gehört nicht ins Ultraschallbad. Einen kleinen Trick für langandauernden Glanz: Am besten säubert man Bernsteinschmuck mit einem milden Spülmittel und einer weichen Zahnbürste. Zum wiederauffrischen des Glanzes eignet sich auch eine ganz hochwertige feine Möbelpolitur mit der die Stücke von Zeit zu Zeit abgerieben werden können.