Jagdschmuck

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Anfertigung – Grandelring!


Die Größe des zukünftigen Ringes muß jetzt schon beachtet werden. Der Streifen wird mit dem Feingehalt und meinem Meisterzeichen punziert. An der einen Seite trennt man die Schiene ca. 15 mm auf. Die eine Hälfte wird später ein Stück Ast und die andere Seite hält die Grandelfassung.

Zur Fertigung der Grandelfassung benötigt man ein Stück 0,5 mm starkes Blech. Zwei Kreise mit einem Durchmesser von ca. 8 mm werden angerissen und ausgesägt. Man kann diese Scheiben auch mit dem „Aushauer“ aus dem Blech trennen. Die Scheibe wird in der „Kugelanke“ aufgetieft und der Platz für die Grandel wird ausgeklinkt. Die Vorderseite der Grandelfassung wird mit Hilfe eines dünnen Blechstreifens gefertigt. Die „Halbkugel“ und der Blechstreifen werden nun auf eine Platte gelötet.

 Die vorher für die Fassung bearbeiteten Grandeln müssen genau dazwischen passen! Als nächstes wird die so entstandene Fassung ausgesägt und mit Feile und Schmirgel bearbeitet. Soweit fertig, kann das Muster auf die stilisierte Eichel gebracht werden. Jeder Goldschmied hat hier so seine eigenen Fertigungsmethoden. Auf die Schiene gelötet, sind wir so weit, wie das erste Bild zeigt!

Nachdem nun die schiene Bild 02mit der aufgelöteten Fassung versehen ist, wird gebeizt und geschmirgelt. Die Oberfläche des Materials muß schon zum polieren geeignet sein, denn an viele Stellen des Ringes kommt man nach dem Blätter und Eicheln anlöten nicht mehr heran! Diese werden jetzt vorbereitet!

Man walzt sich wieder ein Stück Goldblech auf ca. 0,5 mm Stärke. Da wir zwei Blätter brauchen, wird das Blech gefaltet und eng übereinander geschmiedet. Weich glühen und die Oberfläche schmirgeln! Den Umriß des Blattes aufzeichnen (Reißnadel oder Fineliner) und aussägen. So haben wir gleich zwei Blattrohlinge auf ein mal. Der Falz sollte an der Stielseite noch zusammenhalten. Nun mit einer Dreikantfeile oder mit der Säge die gewünschte Eichenlaubsiluette ausarbeiten.

Die Eichel fertigt man aus einem dickeren Drahtstück! (Hier 1,5mm Durchmesser.) Am Ende schmilzt man eine Kugel an aus der man dann die Eichel mit „Hut) feilt Das bekannte „Karomuster“ aufarbeiten und schon sind wir einen Arbeitsgang weiter. Im nächsten Teil werden die Blätter weiter bearbeitet und der Ring montiert (Bild 02)!

…. weiter geht´s mit den Blättern. Für die Mittellinie lötet man einen Runddraht auf. Auf ca. 0,2mm Durchmesser gezogen, hat er genau die richtige Dicke! Den Draht an einer Seite etwas abziehen, damit zum Auflöten eine etwas größere Fläche vorhanden Bild 03ist. Den Draht dem Blatt anpassen (biegen) und auflöten!

Beizen um das Oxid zu entfernen. Gebeizt (verd. Schwefelsäure) wird zwischendurch, damit man eine metallische Oberfläche hat und eventuell anhaftendes Flußmittel entfernt wird. Dieses ist härter als Stahl und man vers… sich ganz schnell das Werkzeug.

Durch feines Schmirgeln wird der Sud von der Oberfläche entfernt. Durch beizen wird der Materialoberfläche Kupfer entzogen. Es bleibt eine Schicht aus Gold und Silber (die edleren Metalle), sieht grünlich aus. Beim Löten auf diese Oberfläche bekommt man keine stabile und haltbare Verbindung. Man kann sich das ähnlich einer „kalten“ Lötstelle beim weich löten vorstellen.

Jetzt kommen die markanten Eichenlaubbeulen. Diese werden von hinten in das Eichenblatt geschlagen (Kugelpunzen und Holzunterlage). Blatt umdrehen und mit etwas Fantasie noch natürlicher gestalten (Bild 03)!
In der nächsten Fortsetzung folgt die Gestaltung der überstehenden Schiene.

… der abstehende Teil der Schiene wird nun mit Feile und Fräser derart bearbeitet, daß ein möglichst natürlich wirkender Ast entsteht.

Der dann mit gefällig aussehendem Schwung über die Grandelfassung gebogen wird. Dort fest löten und natürlich beizen und schmirgeln! Jetzt sieht man schon, daß es ein Ring werden soll (Bild 04)!

Jetzt muß der Ring noch endgültig auf die richtige Ringgröße gebracht werden, geschieht durch Schmieden. Alle Hammerschläge, Unsauberkeiten (überstehendes Lot) werden mit Hilfe einer Schlichtfeile beseitigt. Die Oberfläche ist nun bereit, um geschmirgelt zu werden. Der Sud muß runter – schließlich soll ja der Ring seine richtige, kräftige Goldfarbe haben! Der Ring ist nun zum Polieren fertig (Bild 05). Aber das im nächsten Teil…

…weiter geht´s!
Der Ring wird nun befeilt, geschmirgelt und mit einer Glasbürste wird der letzte Rest von Sud entfernt. Alle Teile wie Eichel, Grandelfassung und Schiene werden auf Hochglanz poliert.

Im Ultraschallbad wird der Polierschmutz beseitigt und die Blätter werden mit dem Fasserhammer mattiert.

Es geht an die letzten Arbeitsgänge… Die Blätter werden nun noch handgraviert, ebenso die Eichel und der Ast. Alles bekommt den „letzten Schliff“ durch den Kontrast der matten Oberfläche und den glänzenden Gravurstrichen.Bild 06

Die Blattadern möglichst naturgetreu stechen und die Mittellinie (aufgelöteter Draht) versäubern. Man sollte wirklich ein Eichenlaubblatt aus der Natur zum Vorbild nehmen. Ich jedenfalls arbeite sehr naturnah, denn mein Schmuck soll sich von den industriell gefertigten Machwerken abheben!Bild 07

Die Grandeln werden nun noch genaustes eingepaßt und gekittet! Ist der Kleber ausgehärtet, poliere ich nochmals mit einer weichen Wollbürste. Dadurch bekommen auch die Grandeln einen schönen Glanz. Hinterher noch mal kurz in das Ultraschallbad und fertig!

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